Dorf Gronsdorf

Aus längst vergangenen Tagen

Das erste namentlich bekannte Volk in unserer Gegend sind die Kelten. Ihnen folgen im Jahr 15. v. Chr. die Römer, deren Legionäre über die Alpen kommen und die das Alpenvorland bis zur Donau hin besetzen. Mit dem Rückzug der Römer gegen Ende des 5. Jahrhunderts beginnt die Geschichte der Bajuwaren. Man hat schon Kunde vom christlichen Glauben. Siedlungen und Orte entstehen.

Erste Siedler und Siedlungen

Die ersten Siedler und Bewohner unserer Gegend sind Bauern, allerdings noch nicht im heutigen Sinn. Über das Land bestimmen einige adelige Familien, die dem gemeinen Mann erlauben oder befehlen, den Wald zu roden, Vieh zu züchten, die Felder der steinigen Schotterebene zu bebauen und sich einfache Hütten zu zimmern. Der Bauer ist praktisch nicht mehr als der Knecht des Grundherrn. Grundherr ist zu dieser Zeit in der Gegend von Gronsdorf der edle Ratolt.

Von Bedeutung ist weiter die Tatsache, dass sich die christliche Glaubenslehre von den Römern über die herrschende Schicht des Adels auf das Volk übertragen hat. Glaubensboten leisten in der Glaubensausbreitung gute Arbeit. In der Chronik der Gemeinde Haar ist dazu folgendes ausgesagt: „Der Glaube vom Leben nach dem Tode wurde tief empfunden … und löste eine Welle von Schenkungen und Klostergründungen aus, alle mit der Hoffnung verbunden, durch die Übergabe von irdischem Gut an die Kirche das ewige Seelenheil zu erlangen.“

Die erste Erwähnung von Gronsdorf

Über diese Schenkungen werden Urkunden gefertigt, die in den „Traditionen des Hochstiftes Freising“ festgehalten sind. Eine Schenkungsurkunde aus dem Jahr 839 ist es, in der Gronsdorf erstmals erwähnt wird und der Ort damit in das Licht der Öffentlichkeit tritt. Die Urkunde trägt den Titel „Schenkung des Ratolt bei Daglfing.“ Sie sagt im Kern aus, dass Ratolt …, was immer er dort und an einem Ort Gronsdorf hatte in die Hände des Bischofs Erchanpert und seines Vogtes Reginpert übergibt.

In der in lateinischer Sprache verfassten Urkunde wird der Ort Gronsdorf „Gramannesdorf“ genannt. Dieser Bezeichnung liegt der Personenname „Graman“ zu Grunde. Nach allgemeiner Auslegung handelt es sich hier also um das Dorf des Graman. Diese Urkunde sagt allerdings nichts über das tatsächliche Alter der Siedlung aus. Sie belegt aber, dass sich hier zu dieser Zeit schon eine bäuerliche Siedlung befindet und die auch, wie sich zeigt, Bestand hat und neue Hofstellen entstehen lässt.

Von den Nachbarorten sind Ottendichl 981 und Salmdorf 1015 erstmals erwähnt.

Der Bauer im frühen Mittelalter

Die Hauptquelle, die für das 10. bis 13. Jahrhundert einen Zugang zum Bauernstand vermittelt, sind die Urbare (Verzeichnisse der Untertanen, des Grundbesitzes, der Erträgnisse und Rechte einer Grundherrschaft) sowie Verzeichnisse der Güter und Einkünfte der Klöster. Sie geben Einblick in die wirtschaftliche Organisation der Grundherrschaft, in die der Bauer eingebunden ist. Diese Unterlagen zeigen die Bauern in ihrer von der jeweiligen sozialen und politischen Lage abhängigen Rolle. Der Bauer rangiert an letzter Stelle der Stände. Sein Leben ist geprägt vor allem von der herrschaftlichen Bindung. Auf Grund dieser Konstellation ist der Bauer zu zahlreichen Leistungen an die Herrschaft verpflichtet, insbesondere sind Abgaben und Scharwerksleistungen zu erbringen. Diese erreichen oft ein erdrückendes Ausmaß.

In Haar, Gronsdorf und Salmdorf liegen die Besitzverhältnisse um 1450 für die einzelnen Höfe weitgehend fest. Sie gehören zu Klöstern oder zur Kirche.

Am 20. Mai 1818, also vor heute 200 Jahren, wurde die Gemeinde Salmdorf gegründet. Zur Gemeinde Salmdorf gehörten damals die Orte Gronsdorf und Haar und ab 1849 auch die Orte Ottendichl und Eglfing.

Die Gemeinde hatte in dieser Zeit 44 Einwohner. Aufgabe der Gemeinde war es für die Erhaltung der Gemeindegebäude, der Brunnen, Wege und Brücken zu sorgen. Dafür mussten die Einwohner Frondienste leisten. Der erste Bürgermeister kam übrigens aus Gronsdorf, Leonhard Strell, der das Amt von 1849 bis 1866 innehatte.

Mit dem Bau der Bahnlinie und der Bahnstation in Haar im Jahr 1871 wurde der Ortsteil Haar immer bedeutender. 1924 wurde schließlich die Gemeinde Salmdorf mit dann rund 4.100 Einwohner in Gemeinde Haar umbenannt. Dies erfolgte vermutlich gegen den Willen der Gronsdorfer, Ottendichler und Salmdorfer Bürger, da die Umbenennung ohne Feierlichkeiten stattfand.

Quelle: Chronik „1000 Jahre Salmdorf“ von Günter Knauer.

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